Nicht jedes lebhafte und etwas unruhige Kind hat ADHS und ich stimme den Kritikern im Groben und Ganzen zu, daß ADHS sehr schnell und voreilig diagnostiziert wird. Auch wir haben die Erfahrung gemacht.
Wir haben 2 Söhne, der jüngere hat eindeutig ADHS mit allen Anzeichen. Den Älteren wollten wir nach der Diagnose sicherheitshalber auch abklären lassen, da ja die Theorie vertreten wird, daß ADHS zum Teil durch Vererbung übertragen wird.
Der Arzt stellte auch beim Großen ADS – also ohne Hyperaktivität – und angeblich auch nur leicht fest. Da die Kinder, vor allem der Jüngere noch recht klein waren, bekamen wir nur die Empfehlung mit dem Kindergarten zusammen das Kind möglichst zu fördern und mit dem Großen in die vom Arzt geführte Therapiegruppe zu besuchen. Die haben wir allerdings aufgrund der Entfernung nicht wahrgenommen.
Nächster Termin 1 Jahr später
Pünktlich nach 1 Jahr kamen wir mit dem Jüngsten in die Praxis und wollten den Stand der Dinge und die nächsten Schritte Richtung Schule abklären. Das Ergebnis war niederschmetternd. Nach nur 1 Stunde bekamen wir allgemeines Blabla zu hören. Keine Reaktion auf die Fortschritte oder weitere Maßnahmen, die auch nur nach Nachfrage recht allgemein mit „Na warten Sie doch erst mal ab“ beantwortet wurden.
Doof wie wir sind, haben wir dem Arzt vertraut und abgewartet.
Dies war ein großer Fehler.