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Früher war alles schöner

  • Posted on Februar 25, 2010 at 10:15

Zumindest empfinde ich so, wenn ich an meine Kindheit denke. Nicht, dass ich eine schöne Kindheit gehabt hätte, ich war der Aussenseiter und der Looser. Nein was mir in der heutigen Zeit fehlt, ist die Freiheit die wir damals gehabt haben.

Speziell aufgefallen ist es mir, als ich den Film “Wer früher stirbt ist länger tod” gesehen habe. Ich bin in der gleichen Zeit in der gleichen Gegend aufgewachsen.

Und meine Söhne sind dem Hauptdarsteller nicht so unähnlich, zumindest der Kleine nicht.

Doch wo dieser sich früher teilweise ausleben durfte und auch die Freiheit genoss in Wald und Wiesen rumzustreifen - da ist heute nichts mehr damit.

Auch die Großeltern schieben schon Panik, wenn die Kids alleine auf dem Spielplatz sind oder Abends (17-18 Uhr) alleine nach Hause gehen dürfen.

Beachte: das sind die gleichen Leute, die uns Kinder damals stundenlang alleine im Wald rumtollen ließen oder uns Abends um 20 Uhr endlich von draußen reinpfiffen.

Auch waren wir damals kaum zu bändigen und ich glaube unsere Eltern hatten teilweise ihre liebe Not uns ins Haus zu bringen. Sommer wie Winter.

Und heute:

Heute habe ich meine Mühe und Not die Kinder raus zu bringen. Dabei gehen sie ja auch gerne raus - wenn sie einmal draußen sind. Bei uns in der unmittelbaren Nähe sind Wald und Wiesen und viel Natur. Doch von selbst gehen sie da nie hin. Sie sind auch noch nie auf die Idee gekommen Kaulquappen zu suchen und wie wir dann zu züchten. Meine Kinder bewegen sich auch gerne, doch gehen sie nur nach mehrfacher Aufforderung auf den Spielplatz oder fahren Rad etc.

Doch woran liegt das?

Diese Frage stelle ich mir seit dem Film immer wieder.

Ich glaube es liegt einerseits an der heutigen Zeit. An die Angst der Eltern und der Großeltern, dass etwas passieren könnte. Wir durften damals alle ohne Helm fahren, sind beim Bulldog mit hinten drauf gesessen und und und. Dies ist heute nicht mehr so. Versteht mich jetzt nicht falsch, der Radhelm ist was tolles und sinnvolles und meine Jungs tragen auch immer einen. Doch diese Vorsichtshaltung bremst auch.

Denn bis der Große die ganzen Schoner fürs Rollerskaten an hat, ist die Lust schon oft wieder vorbei.

Zum anderen:

Die Anforderungen an die Kinder selbst sind gestiegen:

Heute Sport, Morgen Gitarre, dann bitte noch täglich lernen, damit keine schlechten Noten kommen und im Haushalt helfen und und und. Es sind auch ziehmlich viele Termine die so ein Kind hat. Ich glaube ich hatte nicht so viele - gut ich war auch mir mehr selbst überlassen. Da sind meine auch schon verwöhnt, denn ich bin doch immer für sie da.

Und zu guter Letzt:

Die Kinder haben mehr Möglichkeiten etwas zu tun. Die hatten wir früher nicht. Es gab keinen Computer, Playstation, Wii, Gameboy bzw. Nintendo etc. Die Kinder wissen doch oft gar nicht, wann sie alles machen sollen, was sie gerne machen möchten. Dazu kommen noch die traditionellen Kinder”aufgaben” wie spielen, lesen, erforschen, toben.

Irgendetwas bleibt immer auf der Strecke.

Jetzt versuche ich schon immer, das wenn dann eher der Nintendo auf der Strecke bleibt, Wii und Playstation haben wir schon gar nicht mehr. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Jetzt habe ich zwar das Glück, dass sie sich gerne bewegen (Hatte ich das schon gesagt? Ich bin immer froh drüber) und ich keine Stubenhocker habe. Doch Spaß an der Freude kommt halt auch oft mit der Freiheit.

Ich versuche schon immer ihnen die Freiheit zu geben, doch was soll ich tun, wenn sie diese Freiheit nicht annehmen wollen? Ich kann sie ja nicht zwingen.

Freunde von uns sind sogar soweit gegangen einen eigenen Wald zu kaufen. Deren Kinder gehen da auch gerne hin und machen dort tolle Sachen. Nicht nur auf Bäume klettern, nein sie bauen richtige Burgen mit alten Paletten. So richtig toll zum reinsetzen (auch für Erwachsene) Wege, Feuerstelle und Blumenbeete.

Jetzt kann aber nicht jeder hingehen und einen eigenen Wald kaufen. Und auch nicht jeder hat die Möglichkeit alte Paletten einzusammeln und den Kindern zur Verfügung zu stellen. Wir haben immerhin die Möglichkeit die 20 km zu fahren und auch in den Wald zu gehen, doch muss die Initiative für solche Bauwerke etc. wirklich von den Kindern aus kommen.

Denn nur dann macht es richtig Spaß und bedeutet auch etwas Freiheit und die Kinder lernen daraus. Die Burg wurde übrigens von 14-jährigen alleine gebaut, ohne Papa und ohne Mama.

Überlegt mal, was die dabei alles gelernt haben, angefangen von der Statik, bis zur Raumaufteilung etc.

Hier nun mein Appell an alle Kinder und Eltern:

Nicht immer nur Sicherheitsdenken, sondern auch wieder mehr Freiheit. Na und, dann ist halt mal ein kleiner Unfall irgendwo passiert, doch ist gerade der Straßenverkehr noch viel gefährlicher und Unfälle passieren auch in “ungefährlichen” Situationen. Lasst den Kindern wieder mehr Freiraum.

Freizeit heißt frei sein und das zu tun, was man tun will.

Aber es ist für uns Eltern so unheimlich schwer. Schwer loszulassen und schwer Vertrauen zu haben. Vertrauen, dass nichts passiert und alles gut geht. Vertrauen, dass unsere Kinder nichts anstellen und wir es wieder ausbaden müssen.

In der heutigen Zeit fehlt leider das Verständnis für Kinder, die etwas Anstellen, bzw. die die Eigeninitiative ergreifen. Da wird mit Schneebälle geworfen, einer verirrt sich auf die Straße zu einem Auto und schon wird die Schule verständigt und als Mutter bekommt man von dem getroffenen Autofahrer (selbst Vater) einen Anruf, was böses das Kind wohl angestellt hat.

Bleibt locker Leute! Das sind Kinder, die sollten sowas noch dürfen. Wir waren nicht besser!!!!!!!!

Ergänzung:

Buchtipp Freunin A. :

Bewegung für Kinder

  • Posted on Januar 21, 2010 at 10:42

Meine Herren Söhne sind sehr unterschiedlich - auch was die Bewegungsfreude angeht.

Der Große kann sich fast nicht genug bewegen und ist begeisterter Fussballer, rennt auf jeden Berg (von unten bis zum Gipfel!!!! ) mit Rucksack und auch ansonsten zeichnet er sich durch eine immense Ausdauer aus. Ach ja, hier in Bayern ist ein Berg ein Berg und man braucht für den Aufstieg schon ein paar Stunden!

Der Kleine ist eher ein kleiner Couchpotatoe. Das heißt nicht, dass er sich nicht auch gerne bewegt, doch nicht mit so einer Freude wie der Große. Am liebsten geht der Kleine auch in die Berge - doch seinen Rucksack - würde er lieber jemand anderes tragen lassen. Fussball ist auch nicht sein Ding und von Ausdauer ist bei ihm auch nicht viel zu spüren (außer beim Berg)

Zwar haben die Kinder in der Schule auch Sport und sogar sinnvollerweise in Doppelstunden, doch reicht dies für den normalen Bewegungsdrang von kleinen Jungs nicht aus. Glücklicherweise müssen sie zu Fuß in die Schule gehen, so dass zumindest etwas Walking noch hinzukommt - doch reicht dies immer noch nicht.

Der Große geht zumindest noch in Fussball, doch für den Kleinen haben wir noch keinen Sport gefunden, der ihm Spaß macht. Am ehesten kommt wieder Reiten in Frage - denn da kann er ja auch sitzen

Natürlich könnten wir viel mehr in die Berge gehen - doch einerseits fehlt uns Erwachsenen die Zeit dafür - und wenn die Ausrede nicht mehr reicht - müssen wir zugeben, dass wir einfach keine Berggänger sind. Bei mir geht es ja mittlerweile von der Kondition her einigermaßen- doch mein Mann hat hier doch Defizite. Und richtig Spaß macht es uns ehrlich gesagt auch nicht.

Glücklicherweise wird im Ferienprogramm öfter Bergsteigen angeboten, so dass zumindest in den Ferien die Bewegung in der Hinsicht gesichert ist, doch bis die Kids in den Alpenverein können und dort richtig mitmachen können, müssen sie leider noch etwas älter werden.

Es ist schade, dass in der heutigen Zeit so wenig Zeit für Bewegung und Kindsein bleibt. So gehen die Kinder erst in die Schule, dann müssen sie Hausaufgaben machen, haben wenn es gut geht noch 2-3 Stunden Freizeit, bis sie Abends wieder zu Hause sein müssen. Doch die 2-3 Stunden “Freizeit” sind oft angefüllt mit Nachhilfe, Förderunterricht, Fussball, Gitarre, Therapie etc. Da sind die Freizeitstunden auch schnell wieder dahingeschmolzen.

In der heutigen Zeit wird meines Erachtens auch ziehmlich viel von den Kindern verlangt und sie haben noch zusätzlich zu viel Auswahl. Denn in ihrer ohnehin schon knapp bemessenen Freizeit würden sie am liebsten folgendes gleichzeitig erledigen:

  • Freunde besuchen
  • Lesen
  • Gameboy spielen
  • Fussball spielen
  • Rad fahren
  • Lego bauen
  • Hot Wheeles aufbauen und spielen
  • und noch viel mehr

Hier werden schnell Grenzen erreicht und auch überschritten.

Schade

Zeit zum Kindsein und für Bewegung ist oft nicht mehr da

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