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Geht es uns zu gut?

  • Posted on Januar 28, 2010 at 10:39

Hier in Bayern ist die Arbeitslosigkeit verhältnismäßig gering. Doch erfahre ich in letzter Zeit immer mehr über “arbeitsunwillige” Mitbürger.

So kann unser Gassigänger - ein älterer Herr aus der Nachbarschaft - nicht mehr mit Lucky gehen, da er nun wieder Vollzeit arbeiten müsse. Er ist seit 3 Jahren im Ruhestand!!!

Warum muss er denn nicht mehr nur aushelfen, sondern in seinem Ruhestand denn wieder arbeiten gehen??? Ganz einfach, er hat Verantwortungsbewusstsein. In seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Sozialstation vom Roten Kreuz mit angegliederter häuslicher Krankenpflege aufgebaut. Seit er in den Ruhestand getreten ist, waren bereits 3 Nachfolger für die Leitung eingestellt. Die letzte hat bisher einigermaßen durchgehalten, doch zeigt sie auch schon Krankheitserscheinungen. Hinzu kommt, dass nun auch immer mehr Schwestern aufgrund Schwangerschaften oder Krankheiten aufhören.

So muss nun ein gut 65-jähriger mit gesundheitlichen Problemen aushelfen. Warum aber? Gibt es keine Leute?

Anscheinend nicht. So kommen Bewerber und der zweite Satz ist:

Sie wissen schon, dass ich Probleme mit dem Rücken habe und nur Patienten betreuen kann, die mobil sind?

Gerade die Patienten sind doch nicht auf eine häusliche Pflege angewiesen!

Der ältere Herr meinte, es läge vielleicht am Geld. Nun ja, das Gehalt klang wirklich nicht gerade üppig, aber doch erheblich mehr als angeblich HartzIV-Empfänger erhalten.

Vielleicht ist die Arbeit zu schwer und es ist nicht jederfraus Sache und die Einstellungsvorraussetzungen zu hoch???

Doch habe ich heute die gleichen Informationen von einer Inhaberin eines Blumenladens erhalten.

Die Hälfte der Bewerber vom Arbeitsamt ist gleich gar nicht erschienen, die andere Hälfte hatte offensichtlich keine Lust. Da kamen folgende Aussagen:

In 14 Tagen bin ich krank, da ich bestimmt mit dem Rücken Probleme bekommen werde

Sie zahlen ja zuwenig. Ich arbeite im Winter immer in Ischgl, da verdiene ich viel mehr Geld und im April komme ich dann wieder zurück und beziehe Arbeitslosengeld. Mit dem Geld aus Ischgl habe ich dann ja viel mehr.

Ich konnte gar nicht glauben, dass die Leute wirklich so unsozial sind und den Winter über in Österreich arbeiten, nichts in die Sozialkassen einzahlen und dann im Sommer hierher zurück kommen und die Hand aufhalten und Urlaub haben.

Jetzt kann man aber bei dem Blumenladen wirklich nicht von einer extrem anstrengenden Arbeit sprechen. Familienbetrieb, bei der die Inhaber und deren Tochter mitarbeiten, ländlich gelegen und mit angeschlossener Gärtnerei.

Ja ich glaube es geht uns wirklich zu gut. Hat man diese Aussagen früher nur aus den Bereichen wie Gastronomie oder Fleischverkauf gehört, sind nun auch andere Betriebe betroffen.

Ich kann das gar nicht verstehen. Wenn ich einen Arbeitsplatz möchte, dann tue ich doch alles um diesen zu behalten. Auch hätte ich etwas dagegen, immer auf den Staat angewiesen zu sein, der sich auch noch einmischt in mein Privatleben.

Oder ist das Arbeitslosengeld wirklich zu hoch? So dass es sich nicht lohnt arbeiten zu gehen? Wenn ich den Politikern und den Informationen aus dem Fernsehen glauben darf - nicht. Sind die Quellen denn nicht zuverlässig?

Ist es nicht besser arbeiten zu gehen?

Sind die Ansprüche zu hoch?

Das ist wohl der Knackpunkt. Die Ansprüche. Nicht nur die Ansprüche der Arbeitgeber sondern auch die der Arbeitnehmer. Das von den Arbeitgebern teilweise unmögliches verlangt wird kann schon sein, doch glaube ich bei den oben genannten Beispielen nicht daran.

Ich glaube auch, dass die Ansprüche der Arbeitssuchenden oft zu hoch gesetzt sind.

Vor einigen Jahren, lange vor der Wirtschaftskrise haben wir einen ehemaligen Arbeitskollegen meines Mannes getroffen. Alter ca. 46 Jahre, gelernter Koch, keine besonderen Ausbildungen, Vorkenntnisse oder Sterne etc. Nun arbeitslos. Da Köche sich oft untereinander kennen und oft freie Stellen wissen, haben wir uns über das Thema natürlich unterhalten.

Er wollte:

gehobene Anstellung, vorzugsweise mit normalen Arbeitszeiten, sprich ab 18.00 Uhr Feierabend und möglichst wenig Wochenenddienste

Gehaltsvorstellungen: ca. 4000 - 5000 € mindestens

Wir sind nur kopfschüttelnd weggegangen und es war für uns klar, dass er so keinen Arbeitsplatz finden wird. Er ist einerseits in einem Alter, in dem er nicht mehr so belastbar ist und Koch ist ein Knochenjob, die Arbeitszeiten findet man in Kantinen und Krankenhäusern und das Gehalt zahlt ihm so keiner, da er weder Sterne noch sonstige besonderen Leistungen erkochen bzw. bieten kann.

Ist das heute noch genauso?

Haben wir uns noch nicht umgewohnt?

Geht es uns noch zu gut?

Soziale Intelligenz beim Hund

  • Posted on Oktober 12, 2009 at 12:44

Unser Hund macht manchmal nicht gerade den schlausten Eindruck. Besonders wenn man mit ihm Ball spielt und er mindestens 3 mal über den Ball stolpert und ihn immer noch nicht findet. So steht er oft mit der Pfote fast auf dem Ball und schaut einen ganz neugierig an, “wo ist denn nun mein Balli????”

Je nach Lust und Laune findet man das zum heulen oder zum scheckig lachen.

Ich weiß doch genau wo mein Ball ist, was erzählst DU da eigentlich?

Doch eines kann unser Hund super:

Er weiß genau wie er mit den Menschen umzugehen hat. Bei denen die Hunde von Haus aus nicht mögen, zu denen geht er gar nicht hin.

Doch die Leute die eigentlich Angst vor Hunden haben, zu denen geht er hin, hält genügend Abstand, legt ihnen den Ball vor die Füße und schaut immer nur erwartungsfroh von Ball zu Mensch und zurück. Bisher hat sich der Ball immer irgendwann bewegt. Er wird auch mit der Zeit nicht aufdringlicher.

Dieser Trick von ihm funktioniert übrigens auch super bei Kindern!

Da haben ja auch öfter die Mütter mehr Angst, vor allem bei kleinen Kindern, die eventuell nicht ganz so zärtlich mit Hunden umgehen. Das ist auch absolut richtig so, denn unser Hund ist schon extrem gutmütig im Vergleich zu anderen. Doch wenn dann das Kleinkind an unseren Hund drandarf und auch etwas grober ist, dann lässt sich das unser Hund ohne Probleme gefallen. Er dreht sich vielleicht ein bißchen weg oder macht Sitz, so daß das Büschel Haare sich aus der Kinderfaust löst. Ansonsten lenkt er da Kind eher wieder mit Ball oder anderen Kasperlereien ab.

Leute die Hunde mögen haben bei Lucky leichtes Spiel. Er kommt sofort her und läßt sich streicheln und beschmusen. Das ist manchmal richtig peinlich:

An der Bushaltestelle warten Leute. Lucky macht einen Bogen, so weit die Leine reicht, um ja zu den Streichelhänden zu gelangen. Meistens funktioniert das nach der anfänglichen Verblüffung der Leute auch noch sehr gut. Was haben wir nur für einen Hund.

Nun ja, er ist auch schon bekannt wie ein bunter Hund. Wenn ich den Kleinen von der Schule abhole, stehen mindestens 3-7 Kinder um Lucky herum um ihn zu streicheln. Ich glaube er wünscht sich in diesen Gelegenheiten doppelt so groß zu sein, damit mehr Streichelfläche da ist.

Apropos, was besonders intelligent von ihm ist:

er merkt sich genau, was die Leute mögen:

  • Meine Freundin war am Anfang gar nicht begeistert, daß ein Hund hier ins Haus kommt. Doch Lucky hat sie bekehrt, in dem er sie nicht anspringt (im Gegensatz zu manchen anderen Freunden bei der Begrüßung) und er kommt nicht zu ihr ins Bett kuscheln, wenn sie auf der Couch übernachtet. (Er weiß genau, daß er nicht auf die Couch darf, doch wenn wir im Bett sind schläft er trotzdem dort…)
  • Eine Freundin der Kinder tobt liebend gerne mit ihm und krault ihn von vorne bis hinten durch. Das liebt er und bietet sich sofort an. Es ist übrigens lustig, wenn wir an ihrem Haus vorbei Gassi gehen. Lucky biegt dort immer ab und setzt sich vor die Haustür. Es fehlt nur noch, daß er klingeln kann….
  • Einige Kinder haben noch etwas Respekt vor dem Hund. Diese läßt Lucky die meiste Zeit in Ruhe.
  • Postboten werden immer freundlich begrüßt und am liebsten mit einem “Geschenk” bedacht. Vorzugsweise bringt er dann Kuscheltiere an. Notfalls auch einen leeren Joghurtbecher aus dem Plastikmüll. Dies entlockt den meisten Postboten-Paketboten ein Lächeln und sie kommen gerne zu dem witzigen Hund.

Wenn man es aus dieser Sichtweise betrachtet, ist unser Hund unheimlich schlau. Warum nur habe ich beim Gassigehen dann immer eine andere Meinung. Vor allem dann, wenn er mit der Nase vor dem Ball steht und diesen einfach nicht findet oder wenn er meint, dass sein Bellen die Autos anhalten lässt.

Ist wohl alles eine Ansichtssache.

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