Glutenfreie-Brezn selbst gemacht
Der Bauch muss weg

3 Monate Allergie-freie Ernährung

Vor ziemlich genau 3 Monaten habe ich nach langer Suche endlich erfahren, woher einige meiner gesundheitlichen Probleme stammen. Leider bedeutete die Erkenntnis auch Verzicht auf viele Lebensmittel, da bei mir eine Lebensmittelallergie vorliegt. Zum Glück nicht nach Typ I, welcher ja recht schnell lebensgefährlich werden kann, sondern ich bin vielmehr ein Langzeitallerigker. Das heißt, ich esse heute ein problematisches Lebensmittel und reagiere erst 3 Tage später. Da ich mich die Jahre hindurch für mich nicht optimal ernährt hatte, ging es bei mir soweit, dass ich teilweise 2 Wochen lang Bauchkrämpfe hatte, die alles andere als angenehm waren. Gepaart mit Durchfall, Verstopfung und Blähungen, damit die Zeit erst so richtig lustig war.

Nach der Diagnose

Nach der Erkenntnis, auf welche Lebensmittel ich reagiere, hieß es dann kompletter Verzicht darauf. Bei mir sind ja so feine Sachen, wie Gluten, Milch, Ei, Sonnenblume und dergleichen dabei, dazu noch etwa knapp 20 weitere Lebensmittel. So haben wir radikal unsere Ernährung umstellen müssen, denn eines funktioniert ganz sicher nicht – auf Dauer für die Familie normal weiterkochen. Da gerät man zu leicht in Versuchung, wie abschmecken, oder das, was im Moment am meisten abgeht, zu probieren. Aktuell hätte ich so gerne mal wieder gelben Käse – darf ich nur nicht, außer er wäre vom Schaf oder von der Ziege und nur dann, wenn Eienzyme statt Lab genutzt wurden.

Der erste Monat

Das ist etwas, was wir sehr schnell lernen mussten. Wo ist was drin. Ei in Käse – wer kommt denn auf so was? Sonnenblumenöl in Cranberrys, Ei in Wein, Whisky Glutenhaltig, genauso wie Bier, wobei ich das auch aufgrund von Allergie gegen Gerste nicht darf.  Einkäufe dauerten in dieser Zeit ungefähr drei mal so lange, weil wir erst mal alle Ettiketten lesen mussten. Darf ich das Ketchup? Gibt es Pommes ohne Sonnenblumenöl? Chips? Wurst mit Gluten? Erleichtert hat uns im ersten Monat, dass ich einen klaren Essensplan einhalten musste, ungefähr 6 bis 8 Wochen lang. Nur erlaubte Lebensmittel (hatte anfänglich nur 100 Lebensmittel testen lassen, von denen 18 wegfielen), das hat ganz schön eingeschränkt. Aber, es weckte auch Erfindungsgeist und Experimentierfreude. Doof war, dass sich auch nur jeden 4. Tag ein Lebensmittel erholen durfte. So gab es jeden 4. Tag Reis – mit Reiswaffel zum Frühstück und Reis am Abend. Dazu Fisch oder Fleisch und Gemüse des Tages. Dazu Obst des Tages. Auf das Öl, den Essig und den Gewürzen musste noch zusätzlich geachtet werden. Kompliziert, nur mit Ernährungstagebuch durchzuhalten. und zum Glück während einer Zeit, in der es keine Einladungen oder Feste gab.

Recht schnell hat sich auch mein Körper erholt und meine Beschwerden waren bereits erheblich geringer.

Der zweite Monat

Hier hatte sich schon viel eingespielt und wir sind in den Urlaub geflogen. Dort konnte ich zwar aus einem guten Buffet wählen, dennoch konnte ich gerade diese Nebenprodukte, die nirgends erwähnt werden nicht ausschließen. No Risk no Fun. Ich habe den Urlaub genossen und mich größtenteils wirklich brav an die Ernährungsregeln gehalten. Nur wenn mein Mann genüsslich Eier verspeist hat, mit einer knackigen Semmel und leckeren Käse, dazu Pfannkuchen und noch ein süßes Teilchen…. das war schon hart und ich habe mir des öfteren einen kleinen Probierer geschnappt. Das hat mich jedoch wieder in meinem Entschluss bestärkt, nicht für die Familie separat zu kochen, sondern die allergiearme Küche so zu gestalten, dass alle satt und glücklich sind. Jedoch wurde ich für meine Nascherei bestraft und ich hatte wieder Bauchweh. Wenn auch nicht in dem Umfang wie zuvor.

Dritter Monat – Es hat geht ganz gut

Gesundheitliche Probleme habe ich gar nicht mehr, nur dann wenn ich was falsches erwische (ja, das Etikett immer ganz lesen), dann habe ich jetzt nur kurzfristig für ein bis zwei Tage Probleme, aber nicht besonders schlimm. Nur meine Haut ist recht unrein. Laut meinem Arzt ein Zeichen, dass ich immer noch fleißig Giftstoffe ausscheide. Das wird gerade bei den Stoffen, gegen die ich besonders heftig reagiert habe, noch bis zu einem Jahr dauern.

Vom Essen her hat es sich ganz gut eingespielt und wir haben neue Lieblingsrezepte. Ich halte mich schon länger nicht mehr sklavisch an die 4 Tagesregel, die war nur ganz am Anfang und später, bei Einführung neuer Lebensmittel wichtig. Dennoch versuchen wir viel Abwechslung reinzubringen und achten bei den „Standard“-Zutaten darauf, diese gut zu wechseln. Gerade bei Tomaten ist es schwer. Diese werden doch gerne als Soße, Ketchup, Salatbeilage oder als Zutat in Gerichten verwendet. Entweder als Tomatenmark oder als Beigabe. Achtet mal drauf, wie oft wir Tomaten essen. Aber auch das geht. Eine richtig gute Sojamilch habe ich noch nicht gefunden und leider schütten wir immer noch viel zu viel davon weg. Einfach, weil wir einen Liter nicht so schnell schaffen. Ich esse nicht jeden Tag Cornflakes, der Schluck im Kaffee reicht auch nicht und selbst wenn damit gekocht wird, benötigen wir ja keinen halben Liter oder Liter je Rezept. Zudem eignet sie sich geschmacklich nicht zu so trinken oder um viel in ein Gericht zu tun. Ich hatte da mal einen Pudding – ja so was von grausam…..

Interessant ist, dass ich in dieser Zeit, obwohl ich jedem Menge Nüsse knabbere, Öl nutze und auch sonst überhaupt nicht auf Kalorien achte, doch etwa 5 Kilo abgenommen habe. Der Effekt wird auch noch länger anhalten, so lange ich mich weiterhin entsprechend ernähre. Am Anfang, war es lt. Arzt Entzündungswasser. Später räumt einfach mein Körper den Dreck auf, der sich im Laufe der Zeit angereichert hat. Deshalb sind es jetzt etwa 500g pro Monat bis zu max. 1 Kilo pro Monat, was sich so genüsslich verabschiedet. Ich bin überhaupt nicht traurig darüber 🙂

Aussichten

gestern war ich wieder beim Arzt. Gute Neuigkeiten – ich darf langsam die Produkte wieder nutzen, gegen die ich nicht besonders schlimm reagiert habe. Als erstes werde ich probieren, ob ich Senf vertrage. Entweder Dijon-Senf oder den selbstgemachten süßen Senf. Aber möglichst nur hochwertige Qualität und selbstgemacht ist sowieso viel Besser. Ich soll überhaupt Industrieware vermeiden, sofern möglich und lieber auf gute und saubere Produktion achten. Keine Zusatzstoffe (Wahnsinn, was man alles findet, wenn man die Etiketten liest) und möglichst eben auch saubere Produktion mit Produkten, wo man weiß, woher sie kommen.

Wenn ich Senf wieder vertrage, dann darf ich noch ein Lebensmittel testen und so weiter und so fort. Ich bin schon ganz neugierig ob ich Senf vertrage und auch ob ich bald meinen Speiseplan erweitern darf.

Hach.

Ach ja, und wer Rezepte vermisst – Thema Foto. Wenn wir es einfach nicht schaffen vernünftige Fotos vom Essen zu machen, macht ein Rezept nicht viel Sinn und ja, wir experimentieren noch und klauen auch viele Rezepte von anderen Blogs. Als erstes könntet ihr bei Kochtrotz.de mal reinschauen. War gerade für mich am Anfang eine Inspiration. Doch momentan spielen wir viel rum und verändern bestehende Rezepte. Doch sobald wir wissen, es schmeckt, könnten wir nur noch einen leeren Teller präsentieren und haben das Rezept nur ansatzweise im Kopf, denn wir wiegen auch nix mehr ab…. Ich hoffe aber, wir bessern uns 😉

3 Kommentare

  • Mel

    Hey Mella,

    freut mich sehr, dass du Fortschritte machst. Als ich das erste Mal von deiner Allergie hörte, war ich schon etwas geschockt, gegen was du alles allergisch bist. Ich wollte ja mal wieder was backen. Zu Weihnachten plane ich wieder einige Kekse. Mal sehen, ob ich was finde, was ich dir dann schicken kann.

    Lg Mel

    • Mella

      Es geht wirklich erstaunlich gut und ich glaube, ich muss doch das Cookie-Rezept mal posten. Schmecken ganz normal, doch absolut frei von…

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