Homeoffice…. gut oder schlecht?
versteht mich nicht falsch, ich finde es in der heutigen Zeit super, dass es so etwas wie Home-Office gibt.
Mein Großer und ich sind jeweils von unseren Arbeitgebern ins Homeoffice geschickt worden und es gibt hier unterschiedliche Vorgehensweisen. Zur Info vorab – wir arbeiten beide in der IT-Branche und sind soweit fit, dass wir die Computer entsprechend einrichten und uns entsprechend verbinden können. Mein Sohn arbeitet an seinem privaten Rechner und telefoniert ausschließlich mit Kollegen. Dazu wird unter anderem Zoom, gotowebniar etc genutzt.
Ich selbst habe Kundenkontakt und den Rechner von der Arbeit mit nach Hause genommen. Bei einem Mac ist das relativ einfach möglich, da der Rechner nur aus dem Bildschirm besteht. Zusätzlich habe ich mir den Bildschirm von unserem alten Windowsrechner genommen, so dass ich auch zu Hause auf zwei Bildschirmen arbeiten kann.
Ich musste nur noch den Mac ans Netz hängen und über einen VPN Tunnel und Paralles kann ich sowohl auf den Server mit dem Produktivsystem zugreifen und auch über meine Rechner über die normale Telefonanlage der Firma telefonieren. Das ist schon super.
Da mein Großer eine Woche früher ins Home-Office gegangen ist, hat er sich das Büro unserer Wohnung geschnappt. Ich könnte zwar noch auf den Schreibtisch im Schlafzimmer ausweichen, doch da hat mein Mann seinen Computer deponiert und dort ist es aufgrund der Nordseite auch recht kalt. So bin ich am Esstisch gelandet. Erst dachte ich ja, das ist nur für eine Übergangsphase, aber anscheinend dauert es doch länger. Trotzdem ist der Esstisch okay, wir essen halt nun im Wohnzimmer oder wenn es das Wetter zulässt auf der Terrasse.
Vorteil ist, ich bekomme auch mit was im Garten läuft. Kann nebenbei Wäsche waschen und spare mir 45 Minuten jeweils für den Arbeitsweg.
Nachteilig ist, dass man den direkten Kontakt zu den Kollegen irgendwie verliert, auch wenn wir im Team täglich ein Zoom Meeting haben und ich im Rahmen meiner Tätigkeit immer wieder mit Kollegen aus anderen Abteilungen Kontakt habe. Aber natürlich nicht so viel, als wenn man im gleichen Büro sitzt.
Auch bekomme ich ehrlich gesagt, langsam einen Lagerkoller. Ich komme kaum noch raus und daher versuchen wir wirklich täglich entweder draußen Sport zu machen oder zumindest spazieren zu gehen. Trotzdem komme ich weder zum Einkaufen, noch verlasse ich Wasserburg oder komme in andere Gegenden von Wasserburg. Das wird langsam echt zäh. Man hat keine anderen Kontakte und dadurch dass ich von zu Hause aus arbeite tagsüber echt keine Bewegung. Zumindest habe ich noch Kundenkontakt.
Schwierig fand ich es auch für meinen Mann, der nun gut 4 Wochen Kurzarbeit hinter sich hat und kaum Kontakt zu Kollegen hatte. Zum Glück darf er ab nächster Woche wieder 2 halbe Tage arbeiten.
Der Große hat nun zusätzlich das Studium von zu Hause aus. Er hat sein Repertoir für verschiedene Anbieter zu Video-Konferenzen erheblich erweitert. Zum Glück studiert er IT…
Seine Freundin kämpft hingegen mit den technischen Voraussetzungen und nicht selten muss mein Sohn hier unterstützen, damit sie die Vorlesungen wahr nehmen kann.
Ich persönlich finde es extrem schwierig für alle, die nicht die technischen Grundlagen und das entsprechende Wissen mitbringen, um ihr Homeoffice möglich zu machen. Das war und ist wahrscheinlich immer noch eine große Herausforderung.
Das merke ich auch an unseren Kunden. Wir hier in Bayern sind ja stärker betroffen, gerade auch im Landkreis Rosenheim, einen der Corona Hotspots. Unsere Kunden im Norden sind noch vermehrt ganz normal im Büro, während Kunden in Bayern eher im Homeoffice zu finden sind. Aber auch nicht alle.
Wie ist es bei Euch? Seid ihr im Homeoffice – wie war die Umstellung? Ich kann zum Glück ganz normal arbeiten, genauso wie mein Großer. Geht es bei Euch auch so problemlos oder vermisst Ihr Ordner, Unterlagen, Drucker etc. Ich habe den Vorteil, dass bei uns schon immer das papierlose Büro angestrebt wurde und das kommt uns jetzt zugute.