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Familien-Weihnacht

ha, langsam komme ich so richtig in Weihnachstfieber. Was ja eigentlich eher ungewöhnlich ist für mich. Passt doch gerade die aktuelle Blogparade von Kerstin mit dem Sponsor Gutscheindrache.de  ganz gut. Doch seit dem letzten Jahr hat sich einiges geändert und anscheinend habe ich mein Weihnachtstrauma so langsam überwunden.

Welches Weihnachtstrauma?

Ich bin in einer Familie mit einem „Weihnachtsjunkie“ aufgewachsen. In der Vorweihnachtszeit wurde schon alles geschmückt und Plätzchen gebacken und ein riesen Stress veranstaltet. Mir zu Ehren (haha) wurde der Weihnachtsbaum schon vor dem 20. Dezember geschmückt, damit er an meinem Geburtstag auch schon schön leuchten kann.

Ganz schlimm war es, wenn dann der 4. Advent und mein Geburtstag zusammenfiel. Weihnachten pur. Geburtstagskerze? Gab es nicht- der Adventskranz brannte doch. Einmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. An meinem Geburtstag ist der Adventskranz abgefackelt.

Als ich dann auszog, fing die Vorweihnachtszeit genau 4 Tage vor Weihnachten an, nämlich nach meinem Geburtstag am 21. Dezember.

Seit die Kinder da sind

Tja, da hat sich einiges geändert. Oft genug habe ich an meinem Geburtstag eine Weihnachtsfeier – wie auch dieses Jahr. Regelmäßiges Pech, gäbe es doch genügend andere Tage in der Vorweihnachtszeit. Aber fragt nicht, warum der 20. Dezember soooo beliebt ist.

Zudem muss mein Mann da immer arbeiten (Urlaubssperre), außer ich habe mal am Wochenende Geburtstag. Feiern – meist auch nicht möglich – da entweder die Gäste auf einer Weihnachtsfeier sind oder wenn während der Woche – das nächste Wochenende Weihnachten ist. Oder dann Sylvester und in nächsten Jahr nachfeiern? Macht auch kein Mensch.

Als die Kids noch klein waren, hatten wir zudem noch das Problem, wann wohin. Beide Großeltern wollten, aber keiner wollte zum anderen und oft wurden die Kids nur noch mit Geschenken und Eindrücken überhäuft und bei einem ADHS-Kind hast Du danach einen Kreisel daheim. Komplett überdreht.

Irgendwann haben wir dann ein Machtwort gesprochen und nur noch einen gemeinsamen Abend ausgemacht. Meiner Mutter war es bei mir nicht feierlich genug, deshalb haben wir und dann bei ihr getroffen. Leider hatte sie sich immer noch nicht geändert und an Weihnachten darf man Kinder weder schimpfen, noch etwas anderes kritisches Anmerken. Noch nicht mal, das es kalt wäre oder das der Regen nerve oder so.

Mann, war das immer anstrengend und wir waren froh, als sie dann zu uns kam und die Kinder auch größer waren und eher unsere Schiene fuhren.

Wenn wir bestimmen durften.

War es so, dass wir den Heiligabend ganz gemütlich angegangen sind. Es wurde der Baum geschmückt. In den ersten Jahren von mir, doch seit etwa zwei Jahren übernehmen die Kinder diese Aufgabe mit Begeisterung. Warum nicht, es macht ihnen deutlich mehr Spaß als mir und sie machen das toll. Wir richten mittlerweile das Abendessen her. Meist gibt es über Sandelholz geräucherten Lachs. Dazu je nachdem was uns einfällt. Gefüllte Eier, Gemüse, Salat. Irgendwas. Dann wird gemütlich gegessen. Danach die Geschenke ausgepackt. Oft hatten die Kinder danach erst Hunger (ja ja die Aufregung vorher) und haben nochmal weiter gefuttert.

Als sie noch in dem Alter waren, als es zu Weihnachten etwas zum Aufbauen gab (Lego und Co) saß nicht selten die ganze Familie in bequemer Kleidung unter dem Weihnachtsbaum und haben gemeinsam aufgebaut.

Das war richtig schön.

Dann konnte man auch dem steifen Weihnachtsfest bei den Großeltern gut entgegen sehen.

Lustig und schön war auch immer, dass wir früher mit den Kindern und den Hund das Christkind suchen gegangen sind (sonst wären die niee mit dem Hund gegangen. Als sie dann alleine loszogen waren die Geschenke immer plötzlich unter dem Baum . Tja gerade Christkind verpasst

Seit letztes Jahr ist alles anders.

Da meine Mutter verstorben ist, haben wir hier keine Verpflichtung mehr zu erfüllen. Meine Schwiegereltern genießen auch lieber die Zeit in Ruhe und fordern keine Familie ein. So können wir „unser“ Weihnachtsfest so gestalten wie wir wollen. Und ich merke, dass ich lockerer und aufgeschlossener werde.

Seit Jahren backe ich nun in der Vorweihnachtszeit Kletzenbrot (dieses Jahr gibt es ausnahmsweise Plätzchen). Zudem komme ich durch das Buchwichteln richtig in Weihnachtsstimmung. Die Kids sind groß genug, dass wir hier kein Tamtam mehr veranstalten müssen und wir können ein richtig tolles und gemütliches Weihnachtsfest feiern. Dieses Jahr gehen wir auch sicher in die Kirche (unter anderem, weil wir einen Konfirmanten daheim haben).

Den Lachs wird es auch geben und mal schauen, ob wir Ente, Gans, Schnitzel oder etwas anderes machen. Irgendetwas besonderes gibt es immer und ich weiß eines – es wird entspannend. locker und sehr schön werden. Denn es gibt keinen Streß und Kinder dürfen geschimpft werden, wenn das Essen nicht schmeckt, darf es erwähnt werden und es herrscht weder heile Welt noch Friede, Freude Eierkuchen. Vielleicht ist es deshalb auch immer sehr entspannt und ohne Streitereien.

Ganz anders als in meiner Kindheit.

Und dieses Jahr freue ich mich ganz besonders auf den Adventskalender, den ich mir selbst schenke (meist bin ich die einzige in der Familie, die keinen hat). Welchen Adventskalender bekomme ich wohl?

Natürlich die 24 Türchen. Auch wenn ich nichts von den Preisen gewinnen darf – freue ich mich wie ein Schnitzel auf die Beiträge.

9 Kommentare

  • Tina

    An Lego-Aufbau-Parties unterm Weihnachtsbaum kann ich mich auch noch erinnern. Ich fürchte wir hatten daran manchmal mehr Spaß als die Kinder 🙂
    Bei uns ist Weihnachten auch ganz anders als bei mir früher zu Hause und genau das genießen wir auch.

    • Melanie

      ja und genau das genießen wir jetzt auch total. Und die Aufbauparties waren immer total schön, weil eben alle Spaß daran hatten. Herrlich und wir müssen eben nun keine Rücksicht mehr nehmen, egal wie hart es jetzt klingt. Keine Weihnachtsmusik oder dämliches Dauergrinsen – yeah

  • Iris

    Seit einigen Jahren verbringe ich Heiligabend mit meinen großen Kindern zusammen bei meinen Eltern, denn meine Mutter ist außer Haus nicht mehr so mobil und da ist ers für sie schöner. Früher kamen meine Eltern immer zu uns. Egal wo, haben wir es immer sehr gemütlich zusammen und es gibt „geselliges“ herzhaftes Essen, wo man am Tisch aktiv ist und keiner indie Küche rennen muss, also Raclette oder sowas. Um Oma zu entlasten bringen wir immer alles mit. Mein Vater liest uns gerne etwas vor, aber nichts aus der Bibel, sondern irgendwelche Kurzgeschichten o.Ä. Ist eben mehr was für Erwachsene. Am späteren Abend besuchen die Kinder meist gute Freunde und auf wundersame Art und Weise trifft man sie dann mit diesen zusammen beim Turmblasen um 22 Uhr an der Kirche. In den anschließenden Gottesdienst, in dem immer viel gesungen wird, gehe ich dann meist alleine rein. Ich liebe es, mit vielen Menschen gemeinsam zu singen. Insgesamt also ist der Tag sehr stressfrei und die Zeiten von Legoaufbauten sind lange vorbei.

    Den nächsten Tag verbringe ich mit Freunden und meine Kinder widmen sich dem väterlichen Teil der Familie, zu dem ich keinen Kontakt mehr habe. Insgesamt ist es eher ruhig mit ein paar Traditionen. Aber ich bin auch jedes Mal froh, wenn es vorbei ist.

  • Daggi

    Ich finde Heiligabend zeitenweise sehr stressig, aber wenn wir mit den Kindern ans Krippenspiel gehen, wir am Ende immer Stille Nacht gesungen und ich schaffe es wirklich jedes Jahr, genau dann den Schalter umzulegen, weil das für mich der Beginn von Weihnachten ist 🙂

    • Melanie

      Heiligabend haben wir komplett entstresst, so dass ich ab Mittag ungefähr wirklich entspannen kann. Krippenspiel ist sicher schön, oder?

  • Romy

    Der Kirchgang ist bei uns auch zur Tradition geworden ich finde das gehört irgendwie dazu. Puh, an Weihnachten nicht schimpfen, dass klingt stressig. Ach wenn es sicher traurig ist und deine Mama auch einen Lücke hinterlassen hat, so ist es doch gut, dass ihr jetzt eure eigene Sache machen könnt.

    LG Romy

  • Kerstin

    Dein Weihnachten von „früher“ klingt ziemlich stressig… Friede, Freude, Eierkuchen auf Teufel komm raus. :/ Mittlerweile klingst du aber entspannter. 🙂
    Geburtstag um Weihnachten herum zu haben ist nicht unbedingt das schönste – ich bin ganz froh um deinen Beitrag, ich werde für meine Kinder (25.12. und VET 27.12.) im Hinterkopf halten, dass der Geburtstag „wichtiger“ ist als Weihnachten.

    • Melanie

      Ja, es ist viele entspannter geworden, seit dem wir so feiern können wie gewünscht.

      Geburtstag ist immer Wichtig und sollte vor Weihnachten stehen. Bei Euch ist noch das Problem, dass an diesen Tagen wohl auch wenig Gäste kommen werden. Aber da findet sich sicher eine Lösung.

      LG Mella

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