Gedanken

Eine Ode an das Trinken

Vor ungefähr einem Jahr fing es an. Erst dachte ich mir nichts großartiges dabei. Ich sah für etwa eine Stunde einen weißen Streifen. Rechts. Links alles normal. Nach einer Stunde war der Spuk wieder vorbei.

Am nächsten Tag nochmal kurz. Das war dann der Punkt, an dem ich Brillenträger mal dachte, dass ich mal wieder zum Augenarzt gehen könnte. Wäre eh mal wieder fällig. Also Termin ausgemacht. Ende Juli – okay reicht locker.

Der erste Augenarzt diagnostizierte grünen Star. Nun ja, das ist doch eine heftige Diagnose, also lieber eine zweite Meinung einholen.

Erschreckende Diagnose

Und dann kam raus – ich hatte eine geplatzte Vene im Auge. Und das ausfließende Blut hat die Sehstörung verursacht. Also das Gerinsel oder was es auch immer war, als die Vene geplatzt ist.

Wenn man überlegt ein paar Zentimeter weiter hinten im Hirn hätte es einen Schlaganfall bedeutet, also bin ich glimpflich davon gekommen. Trotzdem – ich bin kein Risikopatient – ich bin jung (zumindest dafür zu jung), sportlich, rauche nicht und nehme keine Pille. Schon lange nicht.

Die Ursachenforschung begann. Ein Ärztemarathon. Also erst mal die Vene und das Auge entsprechend genau untersuchen, mit Kontrastmittel in der Vene und dann fotografieren. Besuch beim Neurologen, Internisten, Herzspezialisten, Kernspintomographie und jede Menge Blut lassen.

Zwischenzeitlich wurde es sogar mal so schlecht, dass ich als Notfall doch bitte in der Augenklinik aufschlagen sollte.

Ursachenforschung – alles ohne Ergebnis. Ich bin pumperlgsund. Also keine Ahnung.

Verdacht – es war warm und ich war zu dem Zeitpunkt ein Mensch, der nur wenig getrunken hat. Vielleicht etwa 0,7 Liter am Tag, was sicher zu wenig ist. Tja, und dann noch Sport, Hitze und das Ergebnis

hätte auch schlimmer ausgehen können.

Seit dem achte ich auf das Trinken, denn darauf habe ich selbst Einfluss. Heute trinke ich locker meine 2 Liter am Tag weg und ja, ich musste dies erst lernen. Seitdem keine Probleme mehr. Falls dies wirklich der Auslöser war – dann ist es ja wohl das mindeste, was ich tun kann.

Ach ja, in einem der vielen 24-Stunden-EKGs hatte ich für 15 Sekunden Zwischenschläge, seit dem nie wieder. Das wurmt mich schon, weil ich deswegen zur Kontrolle alle halbe Jahre auftauchen muss. Nun ja…..

Ich bin halt das Gegenteil eines Hypochonders. Aber ich habe einiges daraus gelernt

Meine Lehre daraus

Auch kleine Anzeichen können eine ernste Krankheit sein.

Immer genug trinken.

 

Ach ja, und wenn mein Mann erzählt, dass ein Arbeitskollege jetzt dringend mit dem Rauchen aufhören muss, weil seine Arterie sehr eng ist – dann frage ich mittlerweile auch gleich, ob er genug  trinkt!

Und schafft ihr Eure Mindestmenge an 2 Litern Wasser/Tee plus Kaffee, Saft, Limo und Co?

6 Kommentare

  • Iris

    Hab auch vor gut einem Jahr eine ähnliche Geschichte erlebt. Bei mir war es das Ohr: Hörsturz, auch geplatztes Gefäß als Ursache. Leider konnte ich nicht einfach sagen: Hast damals zu wenig getrunken. Denn das tat und tu ich nicht. Ich trink schon immer den ganzen Tag vor mich hin und 2 l sind normal. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich bei längerer Schreibtischarbeit, wenn die Augen langsam müde werden, mit einigen Gläsern Wasser wieder frischer sehen kann.

    Aber den Ärztemarathon kenn ich seitdem auch und hatte nicht das Glück wie du, dass da nichts bei rauskam. Es gab so nebenbei 2-3 Diagnosen, die zwar nichts mit der Ohrsache zu tun hatten, aber eben ein zufälliger Nebeneffekt waren und nicht so witzig sind, sodass ich jetzt auch meine regelmäßigen Kontrollen habe und gewisse Einschränkungen und Risiken, die mich doch ganz schön mitnehmen. Und das Ärztegerenne nervt mich sowieso. Tja, man wird nicht jünger. Bin ja, so weit ich weiß, auch um einiges älter als du 😉

    Als ich damals zwangsweise ruhiggestellt war, hab ich übrigens die Blogwelt als Lesefutter entdeckt. Also ist auch was Positives bei rausgekommen.

    • Melanie

      Ja, es ist nicht immer alles nur negativ, es kommt halt auch drauf an, wie man damit umgeht.
      Hörsturz ist nicht lustig, doch hier kann Streß oft ein Faktor sein. Was mal dezent bei mir ausgeschlossen wurde.
      Ich weiß oft nicht, was besser ist. Eine Diagnose oder weiter die Ungewissheit, woher es kommt.

  • Mel

    Momentan, trifft es viele mit Augenproblemen. Aber zu wenig trinken verursacht so einiges mehr, zb Kopfschmerzen Schwindel… Und trotzdem trinke auch ich zu wenig. Irgendwie denkt man bei allem Stress ausenrum einfach zu wenig dran…

    • Melanie

      Ja, da gibt es noch eine ganze Reihe mehr, was durch das Trinken beeinflusst wird, ich habe mich an das gehalten, was ich selbst bemerkt habe.

  • Sabienes

    Ich habe mir gleich etwas zu trinken geholt, denn natürlich trinke auch ich viel zu wenig!
    Ich hoffe, deine Gesundheit ist wieder ganz hergestellt

    LG
    Sabienes

    • Melanie

      Ja, ich hatte wahnsinniges Glück. Mein Körper hat sich mehr oder weniger selbst regeneriert. Zwar ist ein Unterschied da, aber so gering, dass wieder alles paletti ist. Das ist zum Glück auch nicht normal, so wie das Meiste bei mir. Doch hier war ich echt froh drüber.

      Hat aber über ein Jahr gedauert….

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