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Aktionen um Haiti

Nun ist der Hype um Haiti etwas abgeflacht und nur noch die Spätzünder bitten nun um Spenden.

Dafür werden nun einige Spendenaktionen aufgearbeitet. So hatte sich Eisy um die Spenden-Marketing-Aktion von PC-Welt geärgert und Andreas hat in der WordPress-Zone ja schon fast einen Skandal aufgedeckt.

Bei beiden Artikeln kamen dann immer irgendwann die Fragen auf, ich möchte ja helfen, aber wie? An wen Spenden? Viele Kommentare haben sich dann irgendwann um dieses Thema gedreht.

Doch es gibt anscheinend eine Frau, die nicht fragt, sondern handelt.  Laut den Wasserburger Nachrichten (Achtung Seite leider nicht aktualisiert!) ist Frau Hasenpflug aus Rosenheim mitsamt einem bekannten Arzt direkt nach den Katastrophenmeldungen aus Haiti aufgebrochen.

Dies auf eigene Kosten, ohne die großen Organisationen. Eigenlich wollte ich ja auf den guten und informativ geschriebenen Artikel verlinken, doch leider ist dieser noch nicht ins Netz gestellt worden. Deshalb hier eine Art Kurzfassung:

Direkt nach der Meldung hat Frau Hasenpflug einen befreundeten Internisten Dr. Schilling überredet mit ihr nach Haiti zu reisen um zu helfen. Zum Glück bekamen sie Verbandsmaterial von der Rosenheimer Klinik kostenlos zur Verfügung gestellt. So hatten beide statt Reisegepäck Verbandsmaterial dabei.

Da zu dem Zeitpunkt der Flughafen in Haiti zerstörrt war, ging der Flug zur Dominikanischen Republik. Leider zeigte sich die Deutsche Botschaft nicht sehr kooperationsbereit so, dass die beiden mit Hilfe der israelischen Botschaft nun nach Haiti gebracht wurden um den Haitianern zu helfen.

Doch die Israelis hatten bereits ein tolles Lazarett aufgebaut, so dass die Beiden mit hilfe einer UN-Reporterin ins UN-Hauptquartier und dort in das US-Hospital gelangten.

Dort versorgen Hasenpflug und Schilling nun unter katastrophalen Bedingungen täglich unzählige Verletzte. Es waren keine Betäubungsmittel vorhanden und teilweise wurde mit einer Hilti-Bohrmaschine operiert.

Selbst die Helfer mussten unter unwürdigen Bedingungen leben. So teilten sich 5000 Leute 5 Toiletten und übernachtet wurde auf Pappkartons in Zelten.

Die Lebensmittel wurden auch rationalisiert – auch für die Helfer und so gab es eine Karotte, ein paar Kekse und eine Flasche Wasser am Tag.

Als dann die Beiden wieder weg waren, kamen erst die großen Hilfsorganisationen an.

Frau Hasenpflug befürchtet, dass die eigentlichen Opferzahlen erst später kommen, wenn auch die Menschen gestorben sind, die aufgrund der mangelnden bzw. der zu späten Pflege nicht mehr gerettet werden konnten.

Von dieser Frau und dem Arzt war ich sehr beeindruckt und ich habe mir überlegt, wie es wäre, wenn nach einem Autounfall erst Tage später Hilfe kommen würde. Ein Autounfall ist immerhin etwas, was ich verstehen kann, denn dieses Leid in Haiti ist für die meisten von uns wohl komplett unbegreiflich.

Ja, ich habe mich auch gewundert, als 3 Tage nach der Katastrophe im Fernsehen gezeigt wurde, dass die großen Organisationen wohl nun am nächsten Tag starten werden.

Frau Hasenpflug war übrigens auch schon in Sri Lanka und hat dort ihre Kosten in Höhe von 10.000 € selbst bestritten. Auch hier hat sie bisher selbst bezahlt. Nun hat sie in iherer Phyiotherapiepraxis ein Sparschwein aufgestellt. Ihre Patienten haben so die Möglichkeit sie zu unterstützen.

Ja, wenn man vorher von diesen Leuten wüsste, würde man ja gerne helfen, und auch jetzt betteln weder Frau Hasenpflug noch Herr Dr. Schilling großartig um Spenden dafür, dass sie ihre Freizeit und ihr Geld für die anderen geopfert haben. Nein, ganz im Gegenteil. Frau Hasenpflug bittet eher darum kleine Hilfsorganisationen wie Humedica oder Navis zu unterstützen, da diese unbürokratisch helfen.

Auch fand ich es eigentlich erstaunlich, dass die Israelische Botschaft geholfen hat. Nein, nicht die Deutsche, sondern eigentlich die, die nicht besonders gut auf die Deutschen zu sprechen sind.

Mich hat der Artikel und vor allem  Frau Hasenpflug und Herr Dr. Schilling stark beeindruckt!

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