Ausflug nach Salzburg
Während unsere Kinder sich mit der Patentante eine Lesenacht gegönnt haben, haben mein Mann und ich uns Salzburg angeschaut. Diese schöne Stadt liegt gerade mal gute 70 Kilometer von uns entfernt. Es ist nun nicht so, dass uns Salzburg komplett fremd wäre, doch sind wir wenn dann oft zielgerichtet hingefahren. So haben wir mit 18 Jahren das dortige Casino besucht (sehr schön im Schloß und in Österreich bereits ab 18 erlaubt) oder haben uns den Christkindlmarkt angeschaut. Oder waren bei einem Treffen oder oder oder.
Doch richtig Sightseeing und einfach mal treiben lassen war bis jetzt nicht. Doch das hat sich ja nun geändert.
Unser Eindruck von Salzburg
Also, Salzburg hat einen sehr schönen mittelalterlichen Ortskern, welcher sich auch sehr gut zu Fuß erkunden lässt. Die Bauten sind total schön und erinnern uns gerade in der Getreidegasse an die Innbauweise – auch wenn Salzburg an der Salzach liegt. Meinem Mann haben besonders die Nasenschilder fasziniert, welche gerade manchmal sehr gelungen sind. Wie etwa das von MacDonalds in der Getreidegasse. Aber auch so lässt sich in Salzburg viel entdecken. Leider hatten wir zu wenig Zeit für die kleinen Gassen und Hinterhöfe, denn wir wollten natürlich auch den Dom sehen.
Also der Dom ist in unseren Augen okay, aber irgendwie eher überfüllt im Innenraum. Etwas weniger Gold hätte es auch getan. Die danebenliegende Franziskanerkirche war in unseren Augen mit dem Romanischen Kirchenschiff viel viel faszinierender. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir aus Oberbayern kommen, wo viele Kirchen im Barock „verschönert“ und umgebaut wurden. Doch meist eben eher verschlimmbessert. Leider ist von der Gotik oft nicht mehr viel vorhanden. Das bestätigte uns auch mal der Kultur- und Fremdenbeauftragte hier in Wasserburg. Die Touristen hier meckern immer, dass die Häuser in Wasserburg so wenig Schnörkel und Verzierungen aufweisen. Doch gerade hier ist die Altstadt noch fast original gotisch erhalten und die Häuser waren damals schlicht in einer Farbe gestaltet. Heute kommt den Touristen das zu „modern“ vor. Tja, so kann man sich irren aber der „Kitsch“ kam erst später dazu. Vielleicht mag ich auch deshalb den Barock nicht 😉
Was uns aber besonders aufgefallen ist, Salzburg ist kahl. Ja, fast kein Grünzeug, kaum Bäume, keine Beete, Blumenkübel etc. Klar, es war erst März, doch gerade sehr viele sehr große Plätze wirken in Salzburg einfach nur kalt. Jetzt wohne ich ja selbst in einer mittelalterlichen Stadt, und auch hier gibt es Plätze. Zwar nicht so groß, denn Wasserburg hat als Insel ja ein Platzproblem, doch auch wir haben ein paar Freiflächen. Wenn auch kleiner. Trotzdem hat es mir in Salzburg an „Wärme“ und Gemütlichkeit gefehlt. Bei uns stehen überall Pflanztröge, Pflanzen und Bäume rum. Nicht nur am Inn, sondern auch in der Stadt.
Natürlich haben mein Mann und ich über diesen Umstand diskutiert und leider viel uns kein Grund ein warum. Zwar wird in den Reiseführern erwähnt, dass dort Festivals stattfinden, doch das ist in Wasserburg auch der Fall. Zwar wohl ein paar Zuschauer weniger, doch das Bürgerspiel war soooo klein auch nicht. Trotzdem ist es schade, dass außerhalb der Festspielzeit dannd er Platz so kahl ist. Übrigens mehr Touristen waren an den gemütlichen Flecken in Salzburg 🙂
Ach ja, abgestiegen sind wir im Hotel Ramada, welches direkt am Bahnhof liegt. Uns hat es dort gut gefallen und es ist ein modernes 4 Sterne Haus. Die Zimmer waren zwar klein, aber modern und zweckmäßig eingerichtet. Gegessen haben wir in Salzburg in der Humboldt Stubn. Hausmannskost ohne großen Schnickschnack. Lecker, reichlich und zu guten Preisen. Und wirklich reichlich!
Hier nun ein paar Impressionen
Jaja, Bennimaus war auch dabei 😉 Er wollte ja nicht bei den Kindern bei der Lesenacht bleiben. Insgesamt hat uns Salzburg gut gefallen und ja wir würden wieder hinfahren, vor allem, weil wir sehr viel noch nicht gesehen haben.
6 Kommentare
Iris
Ich kenne Salzburg nicht, aber das sieht ja nach einem schönen Ausflug aus. Und verhungern muss man wohl dort auch nicht. Sehr lecker, das Essen! Die Festung finde ich schon beeindruckend auf den Bildern. Jetzt hab ich noch zwei Fragen: Was hat es mit dem Baum mit der gestrickten Verkleidung auf sich und was bitte sind Nasenschilder?
Mella
Okay, da habe ich einiges wohl unterschlagen. Also Salzburg hat mindestens 3 Schlösser. Einmal die Festung da oben, dann Schloss Mirabell, das wo Du den Garten siehst und auf jeden Fall noch das Casino, und ich glaube noch ein oder zwei.
Nasenschilder sind, oder besser waren Zunftzeichen. Diese wurden an den Häusern befestigt, damit die Leute wussten, welches Gewerbe dort ausgeübt wurde. Konnte ja nicht jeder im Mittelalter lesen und Schaufenster gab es nicht. Diese Nasenschilder findet man in mittelalterlichen Städten noch häufig und in der heutigen Zeit sind sie mal mehr oder weniger gelungen. Ich finde zu moderne Optik passt nicht, aber es ist schon klar, dass die heutigen Logos eingebaut werden sollten. Ich habe ein Foto davon im Album zugefügt.
Der Baum hat einen Baumpullover an und es soll ein solziales Projekt sein um die vielen verschiedenen Leben, Kulturen und Menschen sympolisieren. Strickguerilla ist eine neue Kunstform, bei der alltägliche Gegenstände mit gestrickten umhüllt werden.
Iris
Vielen Dank für die Zusatzinfos! Es gibt doch immer wieder was dazuzulernen.
Mella
Bitte gern geschehen. Wenn man in so einer geschichtsträchtigen Stadt wohnt und sogar laut Forscher die Wasserburger als stolze Bürger bezeichnet werden, dann schnappt man zwangsläufig einiges auf….
Daggi
Wir fahren ja schon einige Jahre immer in die Nähe von Kitzbühel in Urlaub und ich hab mir schon mehrfach vorgenommen, mal einen Abstecher nach Salzburg zu machen. Bisher hat es noch nie geklappt 🙁
Mella
Irgendwie habe ich selbst den Eindruck, dass es schönere Städte gibt und Kitzbühel ist ja eher ländlich geprägt….