NewTLDs - oder die neuen Domain-Endungen

Häh, von was redet die jetzt? Werden sich sicher einige von Euch nach der Überschrift gefragt haben. Ganz einfach, von diesen neuen Endungen, die in letzer Zeit in aller Mund sind. Nie gehört?

Gut, dann geht es Euch, wie den meisten anderen Menschen auch. Also mal ganz von vorne.

TLDs sind Domain-Endungen also .com oder .de oder was ihr sonst noch kennt. Ich weiß, bei vielen hapert es dann schon an Endungen wie .info oder .net oder .biz. Da es insgesamt viele viele Webseiten und Domains gibt, ist es gerade bei den großen Domainendungen mittlerweile recht schwer geworden eine vernünftige Domain zu ergattern, die sich die Endkunden merken können. So gibt es immer mehr Fantasienamen oder ewigliche Konstrukte wie z.B. farben-lacke-maler-in-deinerstadt.de oder so etwas. Ewig lang, Fehlerbehaftet und nicht unbedingt branding-geeignet.

Als Lösung haben sich einige Personen nun neue Endungen einfallen lassen. Könnt ihr Euch noch an .mobi erinnern? Oder die Diskussion um .xxx. Nun kommen noch etwa 500 bis 1500 neue hinzu. Darunter sinnvolle Endungen und Endungen, deren Sinn mir nicht sofort erschließt. Und ja, alle auf einmal innerhalb kurzer Zeit. Vielleicht habt ihr in der Werbung schon mal was mitbekommen, wo es dann z.B. .mail geben soll oder .gmbh etc.

Sinn oder Unsinn?

Wie schon gesagt, erschließen sich einige Endungen für mich nicht wirklich, wie etwa .axa Klar klingt Lebensversicherung.axa cool. Aber ehrlich, Hand aufs Herz, wer merkt sich das und wer gibt nicht automisch noch ein .de dazu ein und außerdem, was ist mit der Konkurrenz? Ja - richtig. .allianz oder .vhv gibt es nämlich erst mal nicht.

Allerdings gibt es neue Endungen, die ich gut verstehen kann und die anscheinend auch schon entsprechende Vorbestellungen und Beliebtheit aufweisen können. Das sind vor allem regionale Endungen wie etwa .berlin, .hamburg oder .wien. Zusätzlich gibt es noch .bayern und .tirol. Zu letzeren Beiden komme ich später noch aber gerade die Städte haben schon Potential. Stellt euch ein Projekt namens hotels.berlin vor oder musicals.hamburg oder schlüsseldienst.wien. Und das dann alles ortsnah, nur für die Region. Genauso wie für Taxi, Busse, Friseure - ja immer dann, wenn ich wirklich vor Ort genau nur die Anbieter brauche. Wenn ich heute auf den einschlägigen Hotelseiten vorbeisurfe, dann habe ich nicht nur Hamburg im Angebot, sondern auch München und co. Oder Hotels mit 60 km Entfernung. Wenn hier Projekte umgesetzt werden, die wirklich sich nur auf diesen Bereich begrenzen, dann sehe ich dort eindeutiges Potential.

Wie ist es dann mit .bayern oder .tirol. Klar gibt es hier großen Lokalpratriotismus. Viele Webseitenbetreiber nutzen jetzt schon .by für Bayern, obwohl die Endung für Weißrussland steht. Daher glaube ich, dass es doch ein paar Nutzer geben wird. Dennoch empfinde ich gerade Bayern, Tirol oder die unselige Abkürzung für das Ruhrgebiet mit .ruhr als eher schwierig an. Denn gerade Bayern oder Tirol ist zu groß für die lokalen Angebote, denn ich würde sicher nicht von München etwa 200 km nach Nürnberg zum Friseur fahren oder auch die Hotels sind einfach für Bayern viel zu Umfangreich. Vom Allgäu bis zum Bayerischen Wald dazu noch diverse Städte und weitere Touristengegenden. Nein - da sehe ich keine Ortsnähe oder wirkliche Eingrenzung.

Warum nicht weitere sinnvolle Endungen, wie .münchen.

Warum die große Stadt München keine eigene Endung wollte, haben wir uns auch gefragt. Doch München hat einen Umlaut, das Ü. Und gerade jenes ist ja oft recht problematisch in der Verarbeitung der Browser und ob .munic wirklich ankommen würde? Finde es richtig, dass hier noch abgewartet wird.

Wie wird es weiter gehen?

Nun der Grundtenor ist, dass die neuen Endungen teurer sind als die bisher bewährten und die meisten wirklich eingesessenen Profis dieser Entwicklung skeptisch entgegen stehen. Meiner Meinung nach ist es eher das Problem, wie die neuen Endungen bei den Endkunden ankommen. Was bringt mir die tollste Domain, wenn kein Mensch sie eintippt. Denn gerade bei vielen sind Endungen wie .biz oder .info noch nicht mal angekommen und wir trainieren die Endkunden gerade mit Subdomains (das sind Domains wie meinName.blogspot.de) mit Punkten in Domainnamen zu arbeiten. So schätze ich, dass oft an der neuen TLD eine bewährte Endung wie .de oder .com noch zusätzlich angehängt wird. Dass man dann meist nicht auf der Wunschseite landen wird - ist dann wohl gängige Regel und ob es dann wirklich noch Erfolge geben wird?

Ich lasse mich gerne überraschen und würde gerne mal Eure Meinung dazu wissen. Schon mal was davon hört. Meint ihr Euch da was merken zu können? Findet ihr lokale Endungen gut?


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