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Jugenschutz auf Blogs und Webseiten

Der heutige Webmasterfriday beschäftigt sich mit dem Jugendschutz.  Ansich ja erst mal eine gute Sache. Doch leider nicht in Deutschland. Denn in 5 Wochen soll ein neues Gesetz gelten – welches

  1. noch nicht durch alle Instanzen ist
  2. unausgegoren
  3. unklar
  4. technisch unverständlich
  5. an der Materie vorbei ist

Es handelt sich hierbei um das Jugendmedienschutz-Staatvertrags (JMStV). Webseiten sollen hier eine Altersgrenze einfügen und jugendgefährdende Inhalte sollen tagsüber abgeschaltet werden. So oder so ähnlich. Dabei sollen sich die Webseitenbetreiber an das FSK halten.

Nicht nur, daß sich jetzt gar keiner mehr auskennt, wer oder was gekennzeichnet werden soll, auch angesehene Anwälte sind sich noch nicht so ganz einig, nein das ganze soll von uns Bloglaien umgesetzt werden.

Ich soll jetzt beurteilen, ob mein Blog Jugendgefährdend ist.  Also, wenn ich über Lehrer und meine Kinder schimpfe – ist das Jugendgefährdend??????

Und dann noch die FSK-Freigabe. Die ist doch ein Witz. Wenn ich als Erwachsener mit meinem 9-jährigen in einen Film gehe, der ab 12 ist, kein Problem. Oder habt ihr bei den alten Filmen die FSK-Freigaben mal angeschaut. Aus heutiger Sicht absolut harmlose Filmchen wurden in den 60ern und 70ern erst ab 16 freigegeben.

Doch auch bei den heutigen Filmen halten sich wohl die wenigsten Eltern an diese Empfehlungen. Fragt mal in den Grundschulen wer alles Fluch der Karibik gesehen hat. Der Film ist ab 12!!! Also offiziell wohl keiner???!!!??? Das glaubt Ihr doch selbst nicht.

Und nun soll ich jetzt einschätzen was mein Blog ist. Wo falle ich rein. Würde ich meine Blogs meine Kinder zeigen? Und außerdem kann ich es doch gar nicht mit dem FSK vergleichen.  Unter 6 jährige sind doch gar nicht im Netz unterwegs!

Okay okay, wenn ich ein Erotikportal betreibe, ist es mir wohl klar, dass dies nicht für Kinder geeignet ist. Doch wenn sie mit 16 selbst schon ins Bett steigen – ist mein in Deutschland ansässiges Portal ab 16 oder 18???? Vor allem diese Anbieter mussten doch sowieso bereits handeln und enstprechend ihre Inhalte vor Kindern verschließen.

Warum dann jetzt diese Panikmache und Androhung drastischer Strafen???? Einige Blogger und Seitenbetreiber haben bereits angekündigt ihre Inhalte vom Netz zu nehmen und die Seiten zu schließen. Das ist doch auch keine Lösung.

Vor allem keine Lösung, weil das Internet international ist. Was soll da bitte ein nationales Gesetz ausrichten. Könnten wir hier in Deutschland einen in  z. B. in Singapur ansässigen Betreiber belangen, der deutschsprachige, jugendgefährdende Inhalte anbietet?

Als Mutter bin ich sowieso der Meinung, dass ich mit den Kindern diese Themen verantwortungsbewußt besprechen soll. Dazu gehören auch Themen, die ich erst mal Jugendgefährdend einschätzen würde. Wie Krieg, Kinderarmut, Vergewaltigungen, Terror und Verbrechen.

Sollen wir jetzt alle Nachrichten ausschließen und unseren Kindern eine heile Welt vorgaukeln?

Nein. Leben und Sterben gehört zum Leben dazu.

Wenn eines unserer Haustiere stirbt oder

Wenn unser Kater eine Maus tötet müssen die Kinder das auch akzeptieren, dass Oskar ein Mörder ist.

Wenn Terroranschläge stattfinden oder in Zeitungen von Vergewaltigungen geschrieben wird, von Kindesmißbrauch.

Ich muss sogar auf diese Meldungen eingehen und mit meinen Kindern darüber reden. Alleine schon zu Ihrem Schutz! Und wenn meine Kinder wirklich mal über Seiten stolpern mit „jugendgefährdenden“ Inhalten, dann ist unser Verhältnis so gut, dass sie zu mir kommen und wir darüber reden. Das mir das Thema manchmal sehr peinlich ist – das steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht ist ja das der Kern des Problems. Wir Eltern sollen uns um peinliche Themen drücken können und schließen deshalb sicherheitshalber unsere Kinder aus dem Leben aus?

Nur leider funktioniert das nicht. Denn meine Kinder sind zwar selsbständig im Netz unterwegs – doch eine richtige Pornoseite haben sie noch nicht gefunden – doch meine „Aufklärungs -“ und Erklärungsmomente hatte ich auch so – im täglichen Leben. – Oft nach den Nachrichten, wenn die Kinder eher politische Erklärungen von mir wollten.

Meist habe ich darauf oft keine Antwort, warum dieses Gesetz so oder so ist und warum das hier überhaupt so ist und warum das in anderen Ländern anders ist. Sei es positiv oder negativ….

Zur Frage, ob wir zusammen ein besseres Gesetz machen können?

Ein ganz klares Nein! Wir können kein sinnvolles erweitertes Gesetz machen. Wie gesagt, das Netz ist international und wir sollten lieber uns auf unsere eigenen Verantwortungen besinnen.

Die Regulierungswut in Deutschland darf uns diese Aufgaben nicht abnehmen.

Wie steht Ihr dazu? Hier sind so viele Eltern unterwegs. Ihr seid davon genauso betroffen wie ich – in doppelter Hinsicht. Als Elternteil und als Blogbetreiber.

Weitere Gedanken dazu:

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