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Morgenmensch

Ich bin ein Morgenmensch. Wenn ich mal meinen Motor angekurbelt habe und der ersten Schluck Kaffee vernichtet ist, kann ich sofort loslegen. Deswegen schreibe ich auch so gerne am Morgen in diesem Blog. Ich bin wach und schon voll da.

Dafür bin ich Abends eher so was wie im Wachkoma. Ich sitze auf der Couch und bin gerade noch fürs Fernsehen gut. Nachdem das Fernsehprogramm eh nicht mehr so gut ist, haben wir annähernd das gleiche Niveau.

Damit bin ich allerdings ziehmlich alleine.

Bei uns am Frühstückstisch läuft alles im Schneckentempo ab und gerade der Kleine kann mich Morgens in den Wahnsinn treiben. Den muß ich mindestens 5 mal zurück ins Bad schicken, bis seine Garderobe komplett ist. Er würde auch ohne große Probleme in Socken zur Schule gehen und im Winter ohne Jacke. Jetzt, wo es langsam wieder kälter wird, beginnt für mich wieder der Sklaventreiber-Job, bis alle pünktlich aus dem Haus sind. Zum Glück brauchen wir keinen Bus. Den würden wir regelmäßig verpassen.

Auch sonst habe ich es als Morgenmensch eher schwer. Alle Elternabende und Aktionen sind Abends. Es ist für mich jeweils eine riesen Überwindung dahin zu gehen. Vor allem, wenn es eh eher eine Pflichtaufgabe als ein schönes Erlebnis ist. Bei uns fängt die Zeit wieder an. Im Fußball ist wahrscheinlich am Montag der erste Elternabend und am Mittwoch in der Grundschule. Vielleicht sollte ich auch mal zur Selbsthilfegruppe für ADHS-Eltern. Die findet am letzten Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr statt und und und. Auch werden Abends im Fitnessstudio bessere und mehr Kurse angeboten als Morgens

Natürlich möchte man möglichst viele Eltern erreichen und da bleibt nur der Abend übrig. Das ist mir schon klar, ändert aber nichts an meinen Problemen. Diese sind in etwa so vergleichbar, als wenn ein Morgenmuffel (ausgeprägt) um 5.00 Uhr morgens zur Elternversammlung müsste.

Habt Ihr auch solche Probleme oder bin ich wirklich damit ziehmlich alleine? Gibt es Lösungen, dass ich so lange fit bleibe? Wie gesagt, es fällt mir unheimlich schwer, den Punkt zu überwinden und mich aufzuraffen und dahin zu gehen.

Ein Kommentar

  • Sylvia

    Ich habe das gegensätzliche Problem – ich bin extremer Nachtmensch. Und muss um 6.00 Uhr aufstehen und drei Chaoten so coachen, dass sie rechtzeitig in der Schule ankommen (zwei müssen auf den Bus, einen muss ich zur Schule fahren). Dabei bin ich selbst eigentlich noch im Koma, und unsortiert und schlecht gelaunt und überhaupt….. mein täglicher Horror.

    Im Laufe der Jahre habe ich so meine Tricks entwickelt und kann meistens recht gut die freundliche Mutter spielen, auch wenn ein Teil von mir am liebsten sofort zurück ins Bett möchte. Ich wünschte, ich wäre ein Morgenmensch !

    Die Kinder sind leider auch Nachtmenschen, mein Mann, der einzige Mischtyp, ist morgens mehrheitlich nicht anwesend, kann also auch nicht helfen.

    Abendliche Veranstaltungen sind für mich nur dahingehend schwierig, dass ich mich aufraffen muss und chronisch übermüdet bin, weil ich so gegen meine innere Uhr leben muss. Wenn ich aber mal weg bin, dann wird es spät . Einige aus „meiner“ Selbsthilfegruppe sind auch so drauf, ab und zu ging’s schon gegen 3.00 Uhr, und wäre nicht am nächsten Tag Schule, dann hätte uns wohl der Zeitungsausträger morgens freundlich gegrüßt.

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