Kinder

Ein Tag im Mittelalter

So hieß das Angebot im Ferienprogramm. In Wasserburg ist sowieso jeder im Moment am Mittelalter interessiert, da das Bürgerspiel momentan läuft. Zudem hat unser Großer das Thema gerade in der Schule gehabt und Eltern waren erwünscht.

Toll, ich habe die Kinder einfach mal angemeldet.

Natürlich hat sich bei diesem Programm alles um das Bürgerspiel gedreht, klar die Stadt ist entsprechend dekoriert, die historischen Platten (Schiffe) sind am Inn fest gemacht und es gibt viele Schauspieler in historischen Gewändern, von denen sich auch einige bereit erklärt haben, die Kinder zu unterhalten.

Begonnen hat das Programm mit einer sehr kleinen Stadtführung, bei der kurz erläutert wurde, daß Wasserburg der Hafen Münchens war, woher und wohin die Schiffe fuhren und wie die Beschiffung des Inns ablief. Für alle, die den Inn nicht kennen, er ist ein relativ schneller Fluß, der zwar einiges an Wasser führt, aber die Rinnen sich stänig verändern und die Strömung ist nicht nur stark, sondern auch gemein mit vielen Strudeln etc. So fuhr man früher flußabwärts von Wasserburg nach Wien in ca. 4-5 Tagen und zurück brauchte man ca. 4-5 Wochen, mindestens, je nach dem wie voll die Schiffe waren, denn die Schiffe mussten zwischendurch immer wieder entladen werden, um die Untiefen passieren zu können, die Waren wurden dann hinter der Untiefe wieder aufgeladen. Ein Schiffszug von ca. 5 Schiffen wurde mit 30-40 Rösser flußaufwärts gezogen.

Dieses ganze Wissen wurde uns teilweise an tollen alten Bildern in der Stadt erklärt. Danach durften wir das Haus bzw. den normaler weise gesperrten Innenhof des Gumpelsheimers Haus besichtigen. Bei dem Bürgerspiel ist der Wasserburger Kaufmann, der Gumpelsheimer die Hauptperson. Diese Person hat es wirklich gegeben. Er war einer der reichsten Käufleute in Wasserburg. Das Haus von ihm steht noch und die Kinder durften sogar den Keller bestaunen. Für uns Eltern blieb der nicht minder schöne Innenhof.

Als wir gerade den Innenhof Richtung Inn verlassen wollten, staunten wir nicht schlecht, als ein mittelatlerlicher Barde plötzlich auftauchte und uns ein schönes Ständchen sang.

Am Inn haben wir anhand der dort liegenenden Plätten noch einiges mehr über die Schiffahrt erfahren. Dabei alles sehr lebendig und kindgerecht von unserem Führer erklärt, der kurzerhand in die Rolle des Schiffmeisters Kinberg geschlüpft ist.

Danach war das Lagerleben angesagt. Dort war ein Schmied, der den Kindern erklärt hat, was ein Schmied so alles anfertigt. Nicht nur Nägel, Rüstungen, Waffen und Hufeisen. Der Höhepunkt war, als der Schmied zusammen mit einem Jungen ein Messer geschmiedet hat. Es hat wirklich toll ausgesehen.

In der Apotheke wurde dann vorgestellt, wie Bonbons und Gummibärchen im Mittelalter gemacht wurden. Die Kinder bekamen viele Kostproben und die Einladung selbst in der Apotheke Gummibärchen zu gießen.

Bei der Schamanin war es dann sehr geheimnisvoll. Sie sollten ihre Energien spüren und bewußt fließen lassen. Bei beiden Jungs hat es geklappt. Die Kinder haben so noch einen ganz anderen Umgang mit der Natur mitbekommen.

Als sie dann aus dem Zelt der Schamanin kamen, war ein großer Streit im Gange, Der Barde wollte bei dem Wirt seine Zeche nicht zahlen. Ein Schwertkampf musste entscheiden.

Wow, eine tolle Stunde die viel zu schnell vorbei war. Sehr gelungen und es hat nicht nur den Kindern sehr gut gefallen sondern auch uns Eltern.

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