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Umbruch und Bloggen und Vollzeit

Vor einigen Jahren war ich noch ein sehr fleißiger Blogger. Es war neben meinen Kindern und meinen Tätigkeiten, die ich eher Teilzeit ausgeübt habe, auch eine meiner Hauptbeschäftigungen.

Dann fing ich wieder an Vollzeit zu arbeiten. Gleich in München, mit einem Arbeitsweg von etwa 1 h bis 1,5 Stunden einfach. Er st dachte ich, ich könnte im Zug Bloggen, das war aber nicht das wahre. Auch habe ich die Eintönigkeit unterschätzt, und dass man eben nichts erzählen darf, was so abläuft, hinter den Kulissen. Ich hatte mich zwar beim Bloggen noch bemüht, aber es verlief im Sande. Hier fand man immer mehr „positiv gedacht“, bis der Blog fast nur noch aus diesen Beiträgen bestand.

Ein Grund dafür war, dass ich mich nicht wirklich wohl gefühlt habe, an diesem Arbeitsplatz. Die Arbeit ansonsten hat viel Spaß gemacht, auch wenn sie anstrengend war, aber das Umfeld war frustrieren. Immer nur befristete Arbeitsverträge, lange Arbeitszeiten, missgünstige und neidische Kollegen, bis hin zum Mobbing.

Als sich dann die Gelegenheit gab, bei Freunden bei italien.de mitzuarbeiten, habe ich die Chance ergriffen. Aber auch hier war es nicht wirklich das Wahre und die Zusammenarbeit ging auch nicht zu lange gut, auch weil sich der Erfolg nicht so eingestellt hat, wie erhofft.

Am Ziel angekommen?!

Ich musste mir also wieder einen Job suchen. Wichtig war mir, dass ich möglichst nicht mehr nach München fahren muss, und wenn doch, dann nur bis zum Ostbahnhof. Die maximale Fahrzeit sollte möglichst eine Stunde (München) oder 45 Minuten Auto nicht übersteigen.

Versicherungsjobs sind in diesen Entfernungen leider nicht allzu üppig vorhanden, so habe ich auch die Gelegenheit genutzt, mich auf Stellen zu bewerben, die meinen Interessen entsprechen, ich aber vielleicht nicht die optimale Ausbildung dafür habe. Aber lernbereit war ich schon immer.

Mein jetziger Arbeitgeber sah es so ähnlich – lernbereit, wissbegierig, aufgeschlossen, fleißig – er hat mir eine Chance gegeben und nun arbeite ich schon seit über einem halben Jahr im technischen Support eines Software-Herstellers.

Ein für mich sehr interessanter und toller Job und ich lerne, lerne, lerne und lerne. Es vergeht immer noch keine Woche, in der ich nicht viele neue Dinge hinzu lerne und ich wurde für den 1st Level – eingestellt, d.h. ich sollte nur die Themen er Kunden aufnehmen und einfache Fragen beantworten. Doch nun erledige ich auch meine Aufgaben bis gut in den 2nd-Level hinein und werde sicher irgendwann auch ganz tief in den Datenbanken der Entwickler-Ebene kratzen und Aufgaben im 3rd Level übernehmen. Das bedeutet neben viel Lernarbeit aber auch, dass ich mich hier weiter entwickeln darf. Ich Aufgaben übernehmen darf und muss, die weit über die ersten Schritte hinausgehen und dass ich diese Förderung erhalte.

In dieser Firma passt also nicht nur der Job perfekt zu mir, sondern wir haben ein unglaublich tolles Team. Jeder ist für den anderen da, jeder unterstützt jeden. Es ist egal, ob Chef, Teamleiter, Azubi, Angestellter, Entwickler, Vertrieb, Support, Marketing – alle halten zusammen und mit allen würde man gerne einen Kaffee zusammen trinken. Ich habe von Anfang an gesagt – es ist hier zu schön um wahr zu sein und ich warte, dass mir hier alles um die Ohren fliegt.

Auch wenn teilweise an manchen Stellen nicht alles glänzt und es sicher noch Verbesserungspotential gibt (wo gibt es das nicht) ich finde es immer noch schön da und langsam legt sich auch die Angst, dass mir alles um die Ohren fliegt. Ich merke, dass ich deutlich ruhiger und entspannter werde und genieße auch den Rückhalt, den ich dort bekomme, egal ob von Kollegen oder von der Führung. Ich hinterfrage nicht mehr, ob es wirklich ernst gemeint ist, sondern nehme die tatsächlich vorhandene ehrliche Freundlichkeit einfach an. Ja, ich gehe gerne in die Arbeit und mag meine Kollegen und mein Aufgabengebiet.

Nachdem ich nun endlich angekommen bin – glaube ich, ist es wieder möglich zu bloggen. Wenn auch nicht so viel wie früher, aber doch sicher interessanter als nur „positiv gedacht“

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